Steckbrief
Name:
Kevin Kobs
An der Viadrina bin ich:
seit 2017
Das mache ich an der Viadrina:
Studium BA Kulturwissenschaften
Die Viadrina ist für mich:
International, sozial - und das Studieren macht hier wirklich Spaß
Für die Reihe „30 x Viadrina & ich“ berichtet Kevin Kobs, gebürtiger Frankfurter und Student der Kulturwissenschaften, von seinem Weg in die Hochschulpolitik. Er findet, dass die Viadrina den Vergleich mit großen Universitäten nicht zu scheuen braucht. Anlässlich von 30 Jahren Europa-Universität erzählen 30 Menschen – vom Erstsemester bis zur emeritierten Professorin – welche Rolle die Viadrina in ihrem Leben spielt.
Kevin Kobs ist in Frankfurt (Oder) geboren und aufgewachsen. „Die Viadrina und Frankfurt, das gehörte schon immer zusammen, sogar meinen Abi-Ball 2009 hatte ich im Gräfin-Dönhoff-Gebäude. Die Viadrina, das ist ein Stück Heimat“, sagt er. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und einem kurzen beruflichen Intermezzo in München kehrte er zurück, studierte zunächst Betriebswirtschaftslehre in Berlin, seit 2017 dann Kulturwissenschaften an der Viadrina: „Von der Uni hatte ich nur Gutes gehört, dass man hier großen Wert auf den individuellen Fortschritt der Studierenden legt, dass man sich selbst entfalten kann.“
Kevin Kobs, Student der Kulturwissenschaften an der Viadrina, Foto: Carolin Conrad
Er entdeckte im Studium neben dem Interesse für Kulturgeschichte und Sozialwissenschaften die Fotografie für sich: Für das Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrum war er beim Pol'and'Rock-Festival und begleitete als Fotograf den Viadrina-Besuch von Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, damals Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ein Foto dieser Begegnung hat Eingang gefunden in die Ausstellung „Fotografische Zeitreise durch 30 Jahre Viadrina-Geschichte“, die im Hauptgebäude der Europa-Universität zu sehen ist. „Beim Fotographie- und Filmthema merke ich, dass ich vom rational-kaufmännischen Denken hingehe zu einer Tätigkeit, die eher KuWi-geprägt ist“, so Kobs.
Der Besuch des Pol'and'Rock-Festivals ist ihm aber noch aus einem anderen Grund in lebhafter Erinnerung geblieben: Die Bürgermeister von Frankfurt (Oder) und Słubice, René Wilke und Mariusz Olejniczak, besuchten das Festival, auf dem die Doppelstadt als Aussteller vertreten war. „Man kam ins Gespräch, Herr Wilke war nahbar und hat sogar meine Fotos als ein ‚schönes Marketing für die Stadt‘ gelobt. Dass man über die Viadrina die Chance hatte, dort hinzugehen, sich austauschen konnte und in Frankfurt einen Bürgermeister zum Anfassen hat, das war cool. Es hat mich darin bestärkt, mit dem Fotografieren weiterzumachen“, erinnert sich Kobs.
Der 33-Jährige ist seit dem ersten Semester in der Hochschulpolitik aktiv. Bis zu diesem Zeitpunkt beschränkte sich seine politische Betätigung auf das Wählengehen. „Ich war einer der Studenten, die gar nicht wussten, was ein Fachschaftsrat ist“, erzählt er lachend. Dann nahm ihn eine Freundin mit zu einer Sitzung und er blieb dabei: Seit 2017 ist Kobs fast durchgängig Mitglied des KuWi-Fachschaftsrates gewesen. „Am Anfang war ich noch sehr zurückhaltend, wie man eben so ist als Ersti, aber mit der Zeit bin ich selbstbewusster geworden, habe mich wählen lassen und bin immer weiter in die Hochschulpolitik eingestiegen“, sagt er. Im Sommer 2019 wurde er ins Studierendenparlament gewählt, war ein knappes Jahr Vorsitzender des Finanzausschusses.
Dass die Hochschulpolitik in der Studierendenschaft auf wenig Resonanz stößt, bedauert Kobs, denn schließlich sei Hochschulpolitik „ein Stück gelebte Demokratie, gelebte Politik“. Vielen Studierenden sei die Wichtigkeit von studentischer Interessenvertretung gar nicht bewusst. „Was würde denn passieren, wenn es die studentische Vertretung nicht gäbe?“, fragt er. „Im Zweifelsfall sind wir es, die für die Studierenden die Stimme erheben.“ In Corona-Zeiten sei die Vertretung wichtig gewesen, als viele Studierende durch den Wegfall ihrer Nebenjobs auf einmal mit Existenzängsten konfrontiert waren.
Eines von Kevin Kobs Bildern ist Teil der Ausstellung „Fotografische Zeitreise durch 30 Jahre Viadrina-Geschichte“, Fotos: Carolin Conrad
Über mangelnde Gesprächsbereitschaft und Austausch mit der Hochschulleitung und der Professorenschaft könne er sich aber nicht beklagen, ganz im Gegenteil: Anders als in einer „Berliner Massenuniversität“ sei an der Viadrina alles familiär. „Jeder kennt jeden. Hier ist man nicht allein. Das macht die Uni in meinen Augen auch so wertvoll. Man hat Freundschaften geschlossen, die vielleicht ein ganzes Leben existent bleiben“, sagt Kobs. „Und man kennt auch die Professoren. Wenn die Hausarbeit mal eine Woche später fertig wird, dann findet sich immer eine Lösung, niemand bleibt auf der Strecke. Es ist sehr studierendenfreundlich hier.“
Manchmal wünsche er sich aber etwas mehr studentisches Leben in der Doppelstadt. Die Nähe zu Berlin mache es mitunter schwierig, die Studierenden abends nach der Vorlesung noch in Frankfurt (Oder) zu halten: „Man könnte noch daran arbeiten, der Stadt stärker den Stempel ‚Universitätsstadt‘ aufzusetzen.“ Allerdings habe sich die Doppelstadt in den vergangenen dreißig Jahren sehr positiv entwickelt, findet Kobs: „Weg vom Klischee ‚Ost und rechts‘ hin zu einem Ort der Vielfalt. Die Europa-Uni nimmt deutschlandweit prozentual die meisten Erasmus-Studierenden auf. Was mit der Viadrina gesät wurde, hat sich hier in der Stadt sehr schön entfaltet. Nicht von ungefähr wurde die Viadrina bei StudyCheck zwei Mal hintereinander zu Deutschlands beliebtester Universität gewählt!“
Für die Zukunft wünsche er seiner Universität den Erfolg, den sie verdient. „‚Eliteuniversität‘ ist ein blöder Begriff, aber ich wünsche mir schon, dass die Viadrina demnächst in einem Atemzug mit der LMU München oder der ETH Zürich genannt wird“, sagt Kobs. „Gerade im Miteinander von Professorenschaft und Studierenden und bei der Internationalität setzt die Viadrina ja die Messlatte schon heute sehr hoch, davon können sich andere Unis noch ein Stück abschneiden!“
Vor seinem bevorstehenden Bachelor-Abschluss hofft er auf ein Comeback des von Viadrina-Studierenden organisierten Theater- und Kunstfestivals „Unithea“. Über zwanzig Jahre war das Festival in der Region eine Institution, nun liegt das Projekt auf Eis: „Da fehlt was. Wenn das hier jemand lesen sollte: Holen wir das Unithea zurück!“
(YM)
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Kevin Kobs
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Das mache ich an der Viadrina:
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